Nachruf Gerhard Hummel

75 Jahre lang war unser Gerhard Mitglied in unserem CVJM. Kurz nach dem Krieg ist er in den damaligen Jünglingsverein eingetreten und kurze Zeit später leitete er schon die Jungenschaft im Verein.

Ab 1963 kam dann eine weitere Aufgabe hinzu, Gerhard übernahm die Leitung des Vereins und wurde 1. Vorsitzender unseres CVJMs. Nebenher leitete er weiter den aus seinen ehemaligen Jungenschaftlern bestehenden Kreis junger Erwachsene. Diesen Vorsitz hatte er bis 1988 inne und blieb dem Ausschussgremium bis heute treu verbunden. Er war bis zum Schluss bei fast jeder Ausschusssitzung mit dabei. Ihm ist es auch zu verdanken, dass mit einer Satzungsänderung im damaligen Vereinsnamen aus Männern, Menschen wurden und so die Mädchenarbeit im Verein gedeihen konnte.

Nach 1988 wurde er dann für 25 Jahre Vorstandstätigkeit zum Ehrenmitglied und Ehrenvorsitzenden ernannt. Er kümmerte sich weiter um den Verein, auch in schwierigen Zeiten hatte er oft einen Plan in der Hinterhand.

Gerhard war stets ein Ermöglicher, Ratgeber und Freund. Seine Ratschläge bezogen sich abernicht nur auf den Verein und seine Arbeit, sondern auch darüber hinaus war er ein fürsorglicher Zuhörer. Viele von uns verdanken ihm viel. Nicht nur, dass sich unser CVJM so gut entwickeln konnte, ist sein Verdienst, sondern er hat auch Spuren in vielen Leben hinterlassen. Er war uns immer Vorbild und begleitete uns auch im Glaubensleben.

Er ließ gerne seine Verbindungen spielen, und zwar immer zum Guten! Seine Ratschläge und Hintergrundinformationen wurden vielen von uns zum Segen. Er war deshalb auch für uns ein Ansprechpartner in allen Lebensfragen, sei es zum Thema Gesundheit, Beruf oder Glaubensleben. 

Gerne erzählte er in den Ausschusssitzungen von früher. Die Entstehung des Hüttenvereins und der Hütte vor Eichholz wurde von Ihm gerne mit den Worten: „Damals wurde noch alles von Hand gegraben mit schipp schipp Hurra! Gings ans Baugrube ausheben!“ begonnen.

Und auch Diskussionen mit dem Finanzamt zum Thema Gemeinnützigkeit kommentierte er gerne mit dem Satz: „Die klage ich bis vors Bundesverfassungsgericht!“ Und dies stets mit einem Grinsen auf dem Gesicht.

Gerhard hat den Verein Jahre, ja Jahrzehnte geleitet und geprägt und damit auch die Kirchengemeinde. Ihm war ein gutes Miteinander zwischen CVJM und Kirchengemeinde wichtig, aber nicht zu jedem Preis. Er wusste stets die Vorteile einer gewissen Unabhängigkeit von den kirchlichen Strukturen zu schätzen. 

Durch jahrelange Präsenz im Verein fiel es auf, als dieses Jahr die erste Mitgliederversammlung ohne ihn stattfand. Hier wurde der langsame Abschied von Ihm im letzten halben Jahr deutlich. Es war eine Zeit, in der er durch Besuche und Anrufe den Kontakt zu uns hielt, immer Grüße ausrichten ließ und trotzdem auch hier immer noch Interesse an uns zeigte. Auch einen klaren Auftrag hat er uns hinterlassen, haltet zusammen und macht so weiter!

Er war ein Mensch der einen Einsatz gezeigt hat, der heute nicht mehr zu finden ist. Dies brachte auch seine Konflikte mit sich und ich möchte nicht wissen, wie oft Ihr als Familie aufeuren Mann und Vater verzichten musstet. Deshalb auch an dieser Stelle ein Dank an Euch fürs Mittragen und Freistellen von Gerhard.

Lieber Gerhard, vielen Dank für Alles und deine Begleitung. „Spuren von Dir bleiben für immer!“

Jahreslosung

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe “ 

1. Korinther 16, 14

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