Kinder Erlebnis Tag am Reformationstag
Ein trüber Herbsttag. Viel Wolken und minimal Sonne. Doch um die Marienkirche leuchtet Leben auf. Von allen Seiten strömen Kinder zu den Anmeldetischen herbei, erhalten ihr Namensschild mit ihrer Gruppenfarbe und besiedeln die Kirche.
Hier sieht es anders aus als sonst. In Gruppenfarben markierte Bank- und Stuhlreihen bis kurz vor den Altartreppen bieten Platz für die rund achtzig Kinder und ihre Mitarbeiter. Herzliches Begrüßen und Hallo, ein Intro und schon macht sich die Band zum ersten Lied bereit. Bei „Bärenstark bist du mein Gott“ ist sogar ein Bär am Start. Erste Aufgaben gilt es zu lösen. Unzählige Bälle werden von hinten nach vorne durch die Reihen vorgegeben, jeder muss mit anpacken, damit der Block erfolgreich sein kann. Und es gelingt sehr gut auf beiden Seiten. Nicht nur fröhlich bunt wie die Bälle ist das Leben. Manchmal gibt es auch Schwieriges, das sich wie schwere Steine anfühlt, erzählt Jugendreferent Daniel Stamm und zeigt die symbolischen Steine in einem Korb. Auch in der vorbereiteten Bibelgeschichte geht es um schwere Steine. Die Paulus- und Silas- Schauspieler setzen sich in die eindrücklich aufgebaute Gefängniskulisse, in die sie ungerechtfertigt geworfen worden sind. Gebannt verfolgen alle die Szene, wie die beiden erst sehr betroffen sind von der Situation, sich dann an dem festhalten, an dem sie sich immer festgehalten haben, wie sie erzählen. Sie beten zu Gott. Zu Jesus. Und sie beginnen ihm Lieder zu singen. Aus der düsteren Situation strahlt plötzlich Licht und Zuversicht. Hoffnung. Und dann geschieht, womit keiner gerechnet hatte. Ein Erdbeben grollt, rumpelt, die Mauern fallen. Die Ketten werden gesprengt, die beiden sind frei! Und sind, zur Überraschung des zutiefst besorgten Gefängnisaufsehers, geblieben. Er entdeckt selbst, welches Licht und welche Hoffnung Jesus schenkt. Die offizielle Freilassung folgt.
Hoffnung und Licht bleibt den Nachmittag über Thema. Die Kinder erleben und entdecken es in ihren Gruppen bei den verschiedensten Stationen. Beim selbst in die Geschichte in der Kulisse eintauchen, Lastensteine ablegen und erzählend eine bunte Hoffnungsmauer bauen; beim Hindernis- Seile als Team überqueren: jeder hilft jedem und erlebt, wie es gelingt; beim Hoffnungs -Tischlicht für Zuhause ausprickeln; beim Malen fröhlicher Kürbisse; beim Stärken mit Muffins und Punsch oder beim gemeinsam ein Mutmachlieder-Memory lösen. Überall warten neue Überraschungen. Sehr bewegt geht es im abgedunkelten Saal zu, wenn gegenseitig Hoffnungsleuchtbälle ins andere Feld geworfen werden, und spannend bei der Vertrauensrutsche mit geschlossenen Augen zum Fenster ins Untergeschoss rein ins Weichbodenmatten- Bällebad oder ganz oben auf den Kirchturm steigend, um dann auf die Kirchenbühne abzubiegen und in einem aufgebauten, spannenden Labyrinth Paulus und Silas mithilfe von Leuchtstäbchen zu finden.
Am Ende finden sich alle Gruppen im bereits dunklen Kirchhof an einer der Feuerschalen wieder. Stockbrot-Stecken und Teig wurde gereicht und an der wärmenden Glut wächst die Vorfreude - oder Ungeduld - auf das fertige Brot mit Haselnuss-Schokocreme gefüllt. Während die einen den ankommenden Eltern begeistert erste Geschichten des Nachmittags entgegenrufen, ziehen die anderen ins Gemeindehaus, um mit dem Film „Horton hört ein Hu“ bei Popcorn den Tag ausklingen zu lassen.
Ein großer Dank bleibt dem großen tatkräftigen Mitarbeiterteam, den Betern und Muffinbäckern im Hintergrund, Daniel Stamm für seinen großen Ideenreichtum und unserem Gott für Bewahrung, trockenes Wetter während der Feuerschalenzeit, und vor allem, für das Hoffnungslicht, mit dem er uns erfüllt.